Ausflug in den Bunker Fischbalmen

Unser Ausflug
Wir haben uns am Bahnhof Bern bei der Welle 7 getroffen und sind gleich zum Zug gegangen und eingestiegen. Nach einer kurzen Fahrt nach Thun sind wir dort in ein Postauto umgestiegen und in ca. 30 Minuten bis zur Beatenbucht gefahren. Da angekommen, sind wir für eine Viertelstunde alle aufs WC gegangen. Dann haben wir Max und Hans, unsere beiden Führer getroffen. Mit ihnen sind wir für 5 Minuten einen Bergpfad hochgelaufen und zum Bunker gelangt.
Wir standen dann vor einem Tarnungszaun. Max und Hans haben ihn aufgemacht und wir sahen ein Artillerie-Geschütz (Panzerabwehrkanone – PaK – 9cm). Dieser Bunker konnte 21 Mann beherbergen (davon 1 Bunker-Offizier und 1 Bunker-Unteroffizier). Dieser Bunker war der beliebteste Bunker, weil er voll elektrisch und komfortabel (Heizung) war.

Die Schweiz im 2. Weltkrieg
Im 2. Weltkrieg hatte die Schweiz Angst, dass die Deutschen ins Land einfallen würden. Deswegen investierte die Schweiz rund 50 Millionen CHF in die Armee. Man wollte dem Gegner Angst einjagen, indem man die Verteidigung soweit aufrüstete, dass die Schweiz nur mit hohem Verlust von Soldaten und Material auf deutscher Seite hätte eingenommen werden können. Zudem wäre es auch schwierig gewesen, die Schweiz nach einer Übernahme ruhig zu halten. Die Schweizer und Schweizerinnen hätten als frei denkendes Volk auch immer wieder Guerilla-Aktionen gestartet oder passiven Widerstand geleistet.
Die vielen Bunker hatten Kanonen, um den Gegner zu stoppen und wenn das dann nichts mehr genützt hätte, hätte die Schweizer Armee strategische Brücken, wichtige Fabriken (wie z.B. Munitionsfabriken) und sogar Schiffe in die Luft gejagt. Dazu wurden diese grosszügig mit Sprengstoff beladen, um sicher zu gehen, dass dann auch wirklich alles in die Luft fliegt und so nicht mehr hätte gebraucht werden können.

Der Eingang
Der Eingang liegt versteckt im Wald. Er wurde nur von einer einzigen Person bewacht. Wenn man in den Bunker hineingeht, schaut man direkt in eine Waffe. Man muss dann nach links gehen und kommt so in den Bunker. Wenn ein feindlicher Soldat in den Bunker gekommen wäre, wäre er gleich nach der Türe erschossen worden. Die äussere Türe konnte man nur mit einem Code öffnen. Im Kriegsfall wäre der Code immer wieder geändert worden. Das ist damit kein Gegner in den Bunker reinkommen kann. Im Gang stehen als erstes ein paar Fahrräder. Durch die Fahrräder bekam man frische Luft. Man fuhr Velo und saugte so die Luft an. Bei Gasalarm hätte man je nach Gas noch Filter mit einem Hebel dazwischenschalten müssen. Neben den Fahrrädern hatte es auch noch ein Pissoir und eine Trockentoilette, die aber nur im Ernstfall benützt worden wären.

Der Aufenthaltsraum
In diesem Aufenthaltsraum konnte man 21 Mann unterbringen. Hinter dem Mannschaftsraum war eine Munitionskammer, weil es dort schön trocken war. Wenn die Munition nass geworden wäre, hätte man sie vielleicht nicht mehr gebrauchen können. Über den vier Stockbetten hängt auch heute noch ein Bild von General Guisan. Er wurde von den Soldaten sehr verehrt. Er war der einzige Schweizer, der bis heute ein Staatsbegräbnis erhalten hat.
Neben den Betten und zwei Tischen mit Bänken gab es auch einen Wassertank. An den Wänden hingen Karten der Umgebung mit eingezeichneten Schusszonen. Auf den Gestellen lagen Feldstecher, Feldflaschen, Öllampen und Gasmasken.

Der Waffenraum
Die Artillerie des Bunkers bestand aus einer 9cm Panzerabwehrkanone und einem leichteren und mobilen Artilleriegeschoss. Die PaK war so ausgerichtet, dass man die am See verlaufende Strasse überblicken und nötigenfalls verteidigen konnte. Wenn nun feindliche Panzer auf der Strasse gesichtet worden wären, hätte man die Artilleristen informiert und diese hätten dann mit der PaK die Panzer beschossen. Es gab sogar eine Zielvorrichtung, damit man die Strasse auch bei Nebel oder Rauch hätte treffen können. Zudem konnte man den Waffenraum mit einem Deckel schützen, wenn ein feindlicher Flammenwerfer versucht hätte, die Mannschaft auszuräuchern. Da vom Artilleriefeuer giftige Gase entstehen können und diese die Mannschaft hätte bedrohen können, gab es auch eine eingebaute Sauerstoffanlage. Die Soldaten konnten dazu eine Sauerstoffmaske von der Wand nehmen. Die Maske war mit einem Schlauch mit den Rohren verbunden.

Wie wir es gefunden haben
Der Hans und der Max waren beide sehr gut vertraut mit dem Thema. Trotz ihres Akzentes konnte man sie gut verstehen. Sie waren beide lustig und haben interessante Fakten gewusst. Sie haben sich auch viel Zeit genommen für Fragen und Bemerkungen. Max und Hans waren beide auch im Militär, deshalb waren sie auch so gut informiert. Es war sehr spannend! Hans war sehr informativ und Max sehr lustig.
Danke vielmal für die super Führung!!

Bericht der Klasse 9a, Bern im Dezember 2019

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